Die oberste Geschossdecke luftdicht dämmen oder wie man Kondenswasser und Bauschäden vermeidet.

Vor dem dämmen einer obersten Geschossdecke muss die Luftdichtigkeit der Konstruktion überprüft und hergestellt werden.

Unterbrechungen der Luftdichtheitsschicht bewirken neben teils sehr erheblichen Wärmeverlusten, dass Risiko zu unkontrolliertem Wasserdampftransport in den Dachraum. Die Folgen können je nach Ausmass und Grösse der Leckagen zu einem schwer wiegenden Bauschaden an einer Holzbalkendecke führen. 
Durch Kondensation von Wasserdampf, der aus der warmen Luft der Wohnräume durch die oberste Geschossdecke dringt, bildet sich im kalten Dachboden Kondenswasser (Tauwasser ). Ähnlich wie wir dass beim öffnen einer Kühlschranktür an den Innenseiten eines Kühlschranks beobachten können.

Im Extremfall wird die komplette Wärmedämmung durchfeuchtet und es kommt zu Holzfäulnis und Schimmelbildung an der gesamten Deckenkonstruktion einer Holzbalkendecke.

Besondere Massnahmen sind z. B. bei Holzbalkendecken zu treffen die auf der Wohnraumseite ohne oder nur mit mangelhaft verlegter Dampfbremse verkleidet sind. So ist eine Holzvertäfelung mit Nut - und Federbrettern keinesfalls ausreichend luftdicht. Neben dieser Problematik ist der Anschluss der Wandanschlüsse die zweithöchste Fehlerquelle bei der Herstellung einer Luftdichtheitsebene.

Die luftdichte Ausführung beim dämmen einer obersten Geschossdecke vermeidet Kondenswasser auf dem Dachboden.

Ist die Luftdichtung perfekt werden Heizkosten eingespart und ein schleichender Bauschaden vermieden. Die Wärme bleibt im Haus und wird nicht ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Das Fehlen oder der Funktionsmangel der Luftdichtheitsschicht ist eine Ordnungswidrigkeit
In der Energieeinsparverordnung ENEV 2009 und der DIN werden explizit der Einbau einer luftundurchlässigen Schicht über die gesamte Fläche der Gebäudehülle gefordert.

Zum Bild links:
Kondenswasser an einer Unterspannbahn entstanden über einer undichten Einschubtreppe oberhalb an einer obersten Geschossdecke . Die Aufnahme wurde bei - 5C° gemacht. Nach fachgerechter Dämmung und Abdichtung der Einschubtreppe wurde ein entstehender Bauschaden abgewendet.    

Wärmeverluste durch fehlende Luftdichtigkeit:

Durch undichte Dampfbremsen / Luftdichtheitsebenen entstehen neben der Gefahr ernster Bauschäden auch höhere Heizkosten und damit eine wesentlich geringerer Rentabilität der Wärmedämmung.
Eine Untersuchung des Instituts für Bauphysik in Stuttgart zeigt, dass bei einer Dämmfläche von 1 m² und einer Dämmstärke von 14 cm über eine Fuge von 1 mm Breite in der raumseitigen Luftdichtung bei Normklima und einer geringen Luftdruckdifferenz, 4,8 mal mehr Wärme verloren geht als über die gesamte Dämmfläche!

Die Folge:
Der theoretisch errechnete U-Wert stimmt nicht mehr. Für ein Haus mit 80 m² Wohnfläche und Leckagen in der Luftdichtung wird eine ebenso grosse Energiemenge zum Heizen benötigt, wie für ein luftdichtes Haus mit ca. 400 m² Wohnfläche.